„Laufend in Fahrt“ – Die Geschichte des Fahrrads

Das Fahrrad ist das meistgebaute Fortbewegungsmittel der Erde. Es waren vier große Entwicklungsstufen bis zum heutigen Fahrrad notwendig.

Drahtesel Museum Geschichte Daisine

1. Das ursprüngliche Fahrrad hieß Draisine und war eigentlich ein Laufrad. Das Grundgerüst war sehr einfach gebaut, aber die Lenkvorrichtung war kompliziert gestaltet. Das Laufrad verfügte sogar über eine Bremse.

Erfunden hat es der deutsche Adelige Karl Freiherr von Drais. Er entwickelte dieses geniale Fortbewegungsmittel im Jahre 1817. Grund dafür war, das Drais eine Maschine erfinden wollte, mit der sich der Mensch aus eigener Kraft fortbewegen konnte. Damals reiste man nämlich nur per Postkutsche. Aber schon bald kopierten viele andere Firmen seine Draisine und produzierten sie günstiger. Somit hatte er schlussendlich von seiner Erfindung nichts.

In einem Zeitungsartikel von damals stand:“ Freiherr von Drais lief von Mannheim nach Schwetzingen in einer knappen Stunde. Die Postkutsche brauchte dafür vier Stunden.“ Seine Erfindung bewältigte circa 15 Kilometer in der Stunde und war somit im Schnitt um einiges schneller als die Postkutsche. Daher brach in Europa ein richtiger Ansturm auf die Fahrräder aus und sie kamen in Mode.

 

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2. Der nächste Entwicklungsschritt war das Rad mit Pedalen. Es war um einiges schneller als die Draisine und man ermüdete nicht so schnell auf größeren Distanzen.

Philipp Moritz Fischer, ein deutscher Instrumentenbauer, kam als erster auf die Idee, das Fahrrad anhand von Tretkraft  fortzubewegen. Danach erfand der Franzose Pierre Michaux gemeinsam mit den Gebrüdern Oliver, die ihn finanziell unterstützten, 1867 das Velocipede. Zwei Jahre später eröffneten sie die erste Fahrradfabrik der Geschichte. Doch als die preußischen Truppen Frankreich belagerten, war es aus mit der Veloproduktion.

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3. Als Frankreich keine Fahrräder mehr produzieren konnte, ergriff England die Chance und stieg ins Fahrradgeschäft ein. Die rennbegeisterten Engländer wollten das Velocipede verbessern und noch schneller machen. Also vergrößerten sie das Vorderrad – denn je mehr Rad rollt, desto weniger muss man treten, um eine gewisse Strecke zurückzulegen. So erreichte dieses beeindruckende Dimensionen –  bei einem Durchmesser von bis zu 1,50 m! Im Jahre 1870 entwickelte James Starley das Hochrad. Er produzierte es in seiner eigenen Firma.

Doch das Hochrad brachte aber mehr Nachteile als Vorteile.

  • alleine das Aufsteigen war eine Kunst für sich
  • da der Fahrradsattel und der Lenker fast auf gleicher Höhe waren, fuhr man in einer sehr gebückten Haltung.
  • in Englands Krankenhäusern gab es nicht wenige Patienten, welche vom  Hochrad gestürzt waren. (Unfälle aus dieser Höhe – bei nicht zu unterschätzender  Fahrt-Geschwindigkeit, fielen selten zimperlich aus.)
  • diese Fahrräder waren sehr teuer und somit nur der elitären Bevölkerungsschicht vorbehalten.

Als ob ein Knoten geplatzt wäre, entwickelte sich das Fahrrad mit rasanter Geschwindigkeit weiter. Eigentlich entwickelte sich das Hochrad zurück. Die Zwischenstufen hier heißen Kangaroo – das etwas kleinere Hochrad und Juno – der Übergang zum Niederrad.

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4. Die letzte große Entwicklungsstufe ist die des Niederrades. Das Niederrad gilt noch immer als Vorlage für die heute gebauten Fahrräder. Das Besondere am Niederrad ist, dass die Kraft der Pedale über eine Kette auf das Hinterrad übertagen wird.

Als Erfinder gelten mehrere Firmen, die entscheidende Verbesserungen beitrugen.  Die ersten Niederräder wurden ab dem Jahr 1885 verkauft. Im Laufe der Zeit gab es immer wieder kleinere oder größere Verbesserungen. Um 1888 waren es  zum Beispiel die Vollgummireifen.  Oder der schwere Eisen-Rahmen aus Eisen wurde in den 1970-Jahren durch das leichtere Aluminium ersetzt, und …

In Österreich wurden hauptsächlich Räder der Firma Steyr gefahren. Die Fahrräder waren anfangs sehr teuer. So kostete das günstigste Rad der Firma Steyr mehr als die Hälfte des Jahreseinkommens einer Familie.

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